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DIY Buchhülle

by Aileen
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Wie einige von euch bestimmt wissen, machen mir handwerkliche Dinge meistens Spaß. So auch nähen! Genau genommen liebe ich nähen schon, seitdem ich klein bin.
In den letzten Jahren bin ich oft (ausschließlich mit Koffern) zwischen verschiedenen Ländern umgezogen und habe daher versucht, meinen Hausrat möglichst klein zu halten. Eine Nähmaschine zu kaufen, hat sich da leider nicht gelohnt. Nun plane ich, länger in München wohnen zu bleiben und konnte mir daher nun endlich eine Nähmaschine zulegen! Auf diesen Zeitpunkt habe ich mich schon seit Jahren gefreut.

Als erstes kleines Projekt habe ich mich an eine Buchhülle gesetzt. Falls sie euch gefällt und ihr euch auch eine nähen möchtet, benötigt ihr:

  • zwei verschiedene Stoffe für die Außenseite
  • einen Stoff für die Innenseite
  • Bügelvlies
  • Garn, dass zu euren Stoffen passt
  • ein Band (s. Bild – ihr könnt natürlich auswählen, was euch gefällt!)
  • einen großen Knopf
  • eine Nähmaschine
  • eine Schere
  • einen Stift oder Kreide
  • Klammern oder Stecknadeln
  • ein Bügeleisen & Bügelbrett
  • für den Fall der Fälle: Einen Nahttrenner


Schritt eins: Stoffe auswählen und grob zuschneiden

Sucht euch Stoffe aus, die euch gefallen und denkt an das passende Nähgarn.
Die Buchhülle soll genau so groß sein, dass euer (Lieblings-)buch hineinpasst, deswegen nehmt ihr am besten genau dieses zum Messen. Legt den Stoff drum herum und stellt sicher, dass ihr noch ein paar Zentimeter (lieber zu viel als zu wenig) hinzugebt. Damit habt ihr die Breite für alle drei Stoffe und könnt mit dem Zuschnitt beginnen.
Die beiden äußeren Stoffe sollten, untereinandergelegt (s. drittes Bild), insgesamt höher sein, als euer Buch. Wir werden sie gleich zusammennähen und somit als ein Teil behandeln. Gebt ruhig auf jeder Seite mehrere Zentimeter hinzu. Der innere Stoff sollte insgesamt genauso groß sein wie die beiden äußeren zusammen.

Schritt zwei: Die beiden äußeren Stoffe zusammennähen

Bügelt zunächst alle Stoffe. Danach nehmt ihr die beiden Stoffe, die ihr außen auf der Hülle sehen möchtet, und legt die äußeren, „schönen“ Seiten aufeinander. Wenn ihr, wie ich, gemusterte Stoffe benutzt, solltet ihr darauf achten, dass die Muster gerade aufeinander liegen. Danach zeichnet ihr auf einen eurer Stoffe einen geraden Strich, der etwa 1cm von der Kante entfernt ist. Auf genau dieser Kante näht ihr die Stoffe nun zusammen.

Schritt drei: Bügelvlies aufbügeln

Wenn ihr euch nicht ausgerechnet für einen Möbelstoff, Wachstuch oder (Kunst-)leder als Material entschieden habt, ist euer Stoff wahrscheinlich eher dünn. Daher bügeln wir nun eine Lage Bügelvlies auf den äußeren Stoff.
Dazu müssen wir zuerst die beim Nähen entstandene Kante umbügeln. Danach solltet ihr das Bügelvlies auf die gleiche Größe zuschneiden, wie der äußere Stoff. Legt das Bügelvlies danach auf die nicht so schöne Seite des Stoffs und bügelt sie auf. Beachtet dabei die Anweisungen des Materials – meist muss jede Stelle mehrere Sekunden erhitzt werden. (Achtung! Achtet darauf, auf welcher Seite des Vlieses der Kleber ist, ansonsten habt ihr alles am Bügeleisen kleben und der Stoff ist noch genauso dünn wie vorher!)
Somit haben wir nun ein Teil, bestehend auf den beiden Stoffen und dem Bügelvlies, dass ich von nun an nur noch „äußerer Stoff“ nennen werde.

Schritt vier: Innere Hülle nähen

Unsere Buchhülle besteht aus einem inneren und einem äußeren Stoff, die zunächst als einzelne Hüllen genäht werden.
Wir fangen mit der inneren an: Legt den Stoff locker um das Buch, haltet die Kanten aufeinander und zeichnet an, wo sich die beiden Stoffe treffen. Passt auf, dass das Buch wirklich locker von dem Stoff umgeben ist! Die Hülle wird eher noch etwas enger, als breiter. Durch diesen Schritt findet ihr heraus, wie breit die Hülle sein muss. Ihr könnt natürlich auch ganz klassisch ein Lineal nehmen, den Buchumfang messen und etwa einen Zentimeter hinzugeben – wir ihr möchtet.

Danach nehmt ihr das Buch raus, legt den Stoff (immer noch gefaltet, d.h. Kante auf Kante) auf den Tisch und zeichnet, von eurer Markierung ausgehend, eine gerade Linie. Anschließend näht ihr auf der angezeichneten Linie eine gerade Naht. Dadurch entsteht ein Schlauch, der aktuell noch nicht besonders schön aussieht und unten offen ist.
Die überschüssige Kante könnt ihr nun abschneiden (aber natürlich nicht zu knapp – die Naht muss noch halten).

Schritt drei: Das gleiche für den äußeren Stoff wiederholen

Jetzt wiederholen wir das gleiche für den äußeren Stoff. Diesmal müsst ihr darauf achten, dass die Kanten der beiden zusammengenähten Stoffe genau aufeinander liegen. Fixiert euer Werk am besten mit einer Klammer oder Stecknadeln.
Danach legt ihr den „inneren Schlauch“, den ihr soeben genäht und genauer zugeschnitten habt, auf den gefalteten Stoff. Dabei sollten die beiden gefalteten Kanten genau aufeinander liegen.
Zeichnet nun auf eurem äußeren Stoff genau dort eine Linie, wo der innere Schlauch endet. An dieser Kante nähen wir den äußeren Stoff zusammen. Somit habt ihr nun zwei Schläuche. Der äußere sollte entweder gleich groß oder (besser) minimal breiter sein, als der innere.

Danach näht ihr beide Schläuche zu; jeden einzeln. Welche Seite ihr jeweils zusammennäht, ist egal, allerdings wird die Seite von nun an eure untere sein.

Schritt vier: Dreidimensionaler werden

Der nächste Schritt sieht komplizierter aus, als er ist. Ihr faltet die untere Seite der inneren Hülle nun wie auf dem ersten Bild (s.o.). Danach zeichnet ihr, wie auf dem zweiten Bild gezeigt, eine kleine Linie auf den Stoff und näht ihn an dieser Stelle zusammen. Achtung! Der Stoff muss dabei die ganze Zeit gefaltet bleiben! Entweder, ihr haltet ihn selbst fest, oder ihr nehmt euch eine Klammer bzw. Nadel zur Hilfe.

Anschließend werdet ihr feststellen, dass eure Hülle viel mehr die Form eines Buchs hat. Schneidet den überschüssigen Stoff ab und wiederholt das Ganze für die äußere Hülle.

Schritt fünf: Ineinander schieben

Als nächstes machen wir aus zwei Hüllen eine. Dazu müsst ihr den äußeren Stoff nun umkrempeln, sodass die schöne Seite zum Vorschein kommt. Aber nur die äußere Hülle! Die innere bleibt, wie sie ist. Ihr könnt die innere nun in die äußere schieben und testen, ob euer Buch hineinpasst. Falls etwas schief gegangen ist und eure Hülle zu klein ist, nehmt einfach ein kleineres Buch und näht die nächste Hülle etwas größer. 😉

Versinkt euer Buch in der Hülle? Kein Problem, schneidet einfach oben ein Stück ab. Doch denkt daran, dass euer Buch komplett geschützt sein soll und sich eure Hülle daher auch oben über den Rand falten lassen sollte. Zudem brauchen wir noch etwa 1cm Nahtzugabe für die Kante, die als nächstes dran ist.
Der Stoff sollte daher ein paar Zentimeter überstehen.

Schritt sechs: Zusammennähen

Als nächstes müssen wir die beiden Hüllen zusammennähen. Da wir einen schönen Abschluss haben möchten, falten wir die Kante des äußeren Stoffs zunächst nach innen (ca. 1 cm). Um die Kante in der richtigen Position zu behalten, bügeln wir sie vorsichtig um. Danach wiederholen wir das gleiche mit dem inneren Stoff, nur dass ihr diesen nach außen falten müsst. Passt auf, dass eure Kanten parallel aufeinander liegen. Danach fixiert ihr die beiden Kanten mit Klammern oder Nadeln. Dies ist der wahrscheinlich komplizierteste Teil der ganzen Hülle, also lasst euch ruhig Zeit. Sobald ihr mit dem Nähen angefangen habt, könnt ihr nicht mehr viel geraderücken.

Zudem solltet ihr in die Kante, d.h. zwischen die beiden Stoffe, euer Band einnähen. Dies sollte mindestens so lang sein, wie eure Hülle. Damit das Band parallel in der Mitte der Hülle eingenäht wird, fixiert ihr dieses am besten auch mit einer Klammer oder Nadel.

Danach näht ihr einmal um den Rand – der Kante entlang. Das Band könnt ihr mit einem breiteren Stich zusätzlich festnähen; somit hält es etwas mehr aus.

Schritt sieben: Knopf annähen

Zu guter Letzt näht ihr euren Knopf an. Wo genau dieser sich befinden soll, entscheidet ihr – ihr solltet nur darauf achten, dass euer Band lang genug ist, um es um den Knopf zu wickeln und somit die Hülle zu schließen.
Ich persönlich habe ihn auf die Kante der beiden Stoffe genäht.

Hat euch die Anleitung gefallen? War irgendetwas unklar oder ist schief gegangen? Schreibt mir gerne einen Kommentar! 🙂
Falls ihr auch eine Buchhülle genäht habt, zeigt sie mir gerne – egal, ob ihr es nach dieser Anleitung genäht habt, oder nicht. Ich freue mich, von euch zu hören!

Viele Grüße
Aileen

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