Ich bin ein riesiger Fan von Illustrationen. Es gibt ein paar Illustratoren, die mich mit ihren Werken besonders beeindrucken können: Einer davon ist Jim Kay, der Illustrator der tollen Harry Potter Ausgaben.
Am 14.11.2019 kam Jim Kay für einen Themenabend in den Hugendubel am Stachus in München und hat von seiner Arbeit erzählt.
Jim Kays Arbeitsweise ist ganz anders, als ich gedacht hätte. Er mal mit Wandfarben große, teilweise meterlange Bilder. Ich hätte gedacht, dass er viel digitaler unterwegs ist und seine Werke, abgesehen von Skizzen, am Computer erstellt. Aber obwohl eine digitale Nachbearbeitung bestimmt unvermeidlich ist, ist der Großteil seiner Arbeit analog.
Jim Kay erzählte, dass er sich nicht besonders gut Figuren im Raum vorstellen könne. Deswegen baut er sich seine Kompositionen vorher selbst auf, um es sich anschauen zu können. So wird aus Spielzeugpferden mit angeklebten Flügeln eine wunderbare Vorlage für die Tiere vor der Kutsche der Schüler von Beauxbatons. Anhand von Fotos kann er schon vorab bestimmen, wie z.B. ein Bild für das Cover aussehen soll. So kann noch bevor Jim Kay anfängt, an der Illustration zu arbeiten, der richtige Ausschnitt und die richtige Perspektive gewählt werden.
Auch für Dobby hat sich Jim Kay eine Vorlage gebaut. Hier musste er allerdings mit viel Clay arbeiten, um den Körper richtig zu formen. Ich finde, die Figur ist super geworden! Er hat Dobby nicht nur gut getroffen, sondern ihn richtig hinreißend wirken lassen:
Als Designer bin ich selbst viel am zeichnen und fülle in meiner Freizeit gerne Skizzenbücher. Gerade deswegen finde ich es immer wieder spannend zu sehen, wie andere Designer, Künstler und Illustratoren arbeiten. Was mich besonders beeindruckt hat, war, dass Jim Kay sich seine Bilder vorab oft dreidimensional aufbaut. Viele Designer gehen davon aus, dass es ein muss ist, ohne Vorlage gut perspektivisch zeichnen zu können. Grundsätzlich ist das natürlich eine super Kompetenz, aber ich finde, Jim Kay hat bewiesen, dass es auch anders geht. Ich habe einen großen Respekt vor seiner Arbeit und finde, dass es kaum beeindruckendere Illustrationen gibt.
