Home Rezension Christelle Dabos | Die Spiegelreisende: Die Verlobten des Winters

Christelle Dabos | Die Spiegelreisende: Die Verlobten des Winters

by Aileen
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Alleine das Cover und der Titel haben mich begeistert! Als ich dann auch noch den Klappentext gelesen habe und erfahren habe, dass das Buch in den Medien hoch gelobt wurde, wollte ich das Buch natürlich sofort lesen.
Netterweise hat der Insel Verlag es mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

[unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar]
Meine Bewertung: ★★★★☆

Handlung

Nachdem die ganze Welt vor langer Zeit in Stücke zerrissen wurde, leben die Menschen auf sogenannten „Archen“. Auf jeder dieser Archen sind besondere Superkräfte vertreten. Die Hauptfigur Ophelia kann die Vergangenheit von Gegenständen mit ihren bloßen Händen „lesen“. Ophelia ist auf der Arche Anima aufgewachsen, die zwar ihre Eigenarten hat, aber allgemein sehr friedlich ist. Nun soll sie plötzlich mit dem Adligen Thorn vom Pol verheiratet werden – eine Ehe, die von den Oberhäuptern der beiden Archen arrangiert wurde. Ophelia muss also zum Pol aufbrechen und sich dort nicht nur unbekannten Menschen stellen, sondern eine ganz neue Welt und Kultur kennenlernen.

Meine Meinung

Ich liebe es, in fremde Welten einzutauchen! Christelle Dabos schafft es, eine Umgebung zu kreieren die an keine andere erinnert. Das liegt zum Einen an ihrer Sprache: Sie benutzt einen Stil, der sich schon recht alt anfühlt wie z.B. in diesem Satz:

„Das Einzige, worum ich Euch bitte, ist, mir Zugang zum Archiv zu gewähren.“

Christelle Dabos: Die Verlobten des Winters, S. 14

Daran muss man sich auf den ersten Seiten zwar gewöhnen, aber insgesamt passt es sehr gut zur Geschichte. Abgesehen davon findet man im Buch relativ viele Fremdwörter, die ebenfalls widerspiegeln, wie weit diese Geschichte von unserer Realität entfernt ist – zum Glück! Ich bin froh, nicht in dieser Welt zu leben. Einige Talente, die die Menschen dort haben, wie z.B. durch Spiegel zu reisen oder mit den Händen Gegenstände zu lesen, sind zwar wirklich beneidenswert, aber insbesondere auf dem Pol würde ich freiwillig keine zehn Minuten verbringen.
Die Frauen werden im Roman stark unterdrückt. Am Ende haben die Männer immer die Oberhand, was natürlich sehr schade ist, aber zur Geschichte passt.

Das Einzige, was mich an dem Roman etwas gestört hat, ist, dass der Spannungsbogen sich kaum verändert. Das ganze Buch über herrscht eine Grundstimmung, die sehr angespannt ist, allerdings gibt es nur wenige wirklich spannende Situationen. Das Ende kommt dadurch ziemlich abrupt.
Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin die Möglichkeiten, ein paar wirklich kritische Szenen zu schreiben, ein bisschen besser genutzt hätte und bin deswegen schon gespannt auf das nächste Buch.
Inzwischen sind die meisten Geheimnisse gelüftet, die Welt vorgestellt und die Charaktere aufgebaut worden – das heißt, jetzt kann es richtig losgehen!


Die Charaktere

Ich fand die Charaktere sehr gut aufgebaut und glaubwürdig. So jemanden wie Ophelia kenne ich zwar in unserer Welt nicht, aber in die Welt der Spiegelreisenden passt sie perfekt! Auch die anderen Figuren, wie z.B. Berenilde, Thorn oder Ophelias Tante Roseline hat die Autorin sehr gut zum Leben erweckt. Würde ich ihnen begegnen, würde ich jede einzelne Figur wieder erkennen. Roseline ist eine starke Frau, die sich für ihre Nichte einsetzt und dabei immer wieder an die Grenzen ihres Umfeldes stößt. Berenilde ist eher „toxisch“ und nicht gerade eine Person, mit der ich gerne etwas zu tun hätte. Ophelia ist ein kleines bisschen naiv, aber hat ein gutes Herz und eine eigene Meinung. Vor allem aber ist sie tollpatschig! Thorn ist das genau Gegenteil: Berechnend, stark und angsteinflösend. So habe zumindest ich ihn empfunden, auch wenn ich immer noch darauf hoffe, dass er ebenfalls ein Herz hat.

Das Cover

Wie schon am Anfang beschrieben finde ich das Cover einfach nur toll! Ich liebe Illustrationen und habe selbst schon Magazine illustriert. Umso mehr freue ich mich, eine tolle und einzigartige Illustration auf einem Buchcover zu entdecken. Man bekommt durch das Bild gleich eine Idee, wie mächtig und pompös der Pol sein kann.

Fazit

Mir hat der Roman wirklich gut gefallen und ich freue mich schon auf Band zwei! Es hätte ein bisschen mehr passieren dürfen, aber abgesehen hat die Autorin eine einzigartige Welt zu erschaffen, die die beste Grundlage für weitere spannende Romane bietet.

Christelle Dabos: Die Spiegelreisende Band 1: Die Verlobten des Winters
Verlag: Insel
Gebunden, 535 Seiten
ISBN: 978-3-458-17792-0 

mehr dazu auf der Seite der Spiegelreisenden-Reihe
mehr dazu auf der Seite des Verlags

Ich habe dieses Buch als kostenloses Rezensionsexemplar erhalten – vielen Dank an den Insel Verlag!
Dennoch bleibt meine Meinung unverfälscht.

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