unbezahlte Werbung | Rezensionsexemplar
Wer hätte damit gerechnet, dass es Jahre, nachdem „P.S. Ich liebe dich“ erschienen ist, eine Fortsetzung auf den Markt kommt? Ich habe mich so sehr gefreut, dass ich sogar noch vor dem Erscheinen eine Leseprobe von „Postscript – Was ich dir noch sagen möchte“ gelesen habe, was ich sonst eigentlich nie mache, weil ich dann nicht sofort weiterlesen kann. Aber in diesem Fall konnte ich einfach nicht warten!
Meine Bewertung: ★★★★★
Handlung
Holly Kennedy ist viel zu jung Witwe geworden. In dem Roman „P.S. Ich liebe dich“ ist ihr Mann Gerry an Krebs gestorben und hat ihr Briefe hinterlassen, die sie auf den Weg zurück ins Leben begleitet haben. Das ist nun sieben Jahre her und Holly hat es geschafft, in die Normalität zurückzufinden.
Als ihre Schwester sie um ein Gespräch für ihrem Podcast bittet, kann Holly nicht lange nein sagen. Ihrer Schwester zuliebe setzt sie sich erneut mit dem Thema Tod – Gerrys Tod – auseinander und teilt öffentlich ihre Gedanken. Dadurch wird eine Gruppe unheilbarer kranker Menschen auf die aufmerksam, die ihren Liebsten ebenfalls etwas hinterlassen möchten, wenn sie nicht mehr da sind.
Holly steht in einem inneren Konflikt: Soll sie sich zurück in die Vergangenheit ziehen lassen, indem sie den Leuten hilft und sich noch mehr mit dem Abschiednehmen auseinandersetzt? Oder soll sie es lieber bleiben lassen, da sie schließlich auch keine Expertin ist, die das Rezept für perfekte Botschaften an die Hinterbliebenen ist?
Meine Meinung
Ich hatte wirklich Angst, dass mir die Fortsetzung „Postscript – Was ich dir noch sagen möchte“ den Roman „P.S. Ich liebe dich“ zerstört, indem es ihm nicht gerecht wird. Das ist aber nicht passiert; ganz im Gegenteil.
Das Buch ist so, so, so toll! 💕
Erstmal zu Holly: Die Hauptfigur ist noch ganz die alte, obwohl man deutlich merkt, dass sie in den letzten sieben Jahren wieder in ihr Leben zurückgefunden hat. Sie ist ruhiger und ausgeglichener als zuvor. Dennoch bewegt sie Gerrys Tod natürlich noch immer und es tut ihr weh, sich damit weiter auseinanderzusetzen. Ich fand den Teil sehr realistisch, denn so ist es doch auch im wahren Leben: Man kommt irgendwie über etwas hinweg, aber das Thema lässt einen dennoch auch Jahre später nicht ganz kalt.
Ich konnte ihren inneren Konflikt sehr gut nachvollziehen, als sie darüber nachgedacht hat, der Gruppe todkranker Menschen zu helfen – oder es zu lassen. So eine Entscheidung ist nicht einfach und muss von jedem selbst getroffen werden.
An dieser Stelle fand ich es sehr interessant, zu beobachten, wie ihre Umwelt reagiert: Jeder ihrer Liebsten hat eine verschiedene Vorstellung, wie sie mit der Situation umgehen soll und beeinflusst Holly auf eine gewisse Art und Weise. Genauso nehme ich es im wahren Leben auch wahr. Das hat Hollys inneren Konflikt noch greifbarer gemacht und ihre Gefühle gut rübergebracht.
Hollys Entscheidung fand ich sehr nachvollziehbar und hätte es wahrscheinlich genauso gemacht. Mehr will ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen, da ihr sonst schon das halbe Buch kennen würdet.
Neben einigen bekannten Charakteren aus „P.S. Ich liebe dich“ gab es in „Postscript – Was ich dir noch sagen möchte“ auch einige neue Figuren. Manche davon sind mir wirklich ans Herz gewachsen und ich habe mit ihnen genauso mitgefiebert, wie mit Holly.
Insgesamt war es ein sehr tolles, außerordentlich emotionales Buch, dass ich definitiv irgendwann noch einmal lesen werde. Ich kann es nur weiterempfehlen!
Das Cover
Das Cover mit den vielen blauen und goldenen Farbspritzern gefällt mir, obwohl es für mich ein paar Schriftarten bzw. Schriftschnitte zu viel waren. Die Blautöne passen sehr gut zu Cecilia Ahern und dennoch hätte das Cover etwas näher an dem von „P.S. Ich liebe dich“ sein können, um rüberzubringen, dass die beiden Bücher zusammengehören.
Fazit
Der Roman ist genial und jetzt schon eines meiner Jahreshighlights! Die Hauptfigur Holly, die man bereits aus „P.S. Ich liebe dich“ kennt, ist noch ganz die alte, obwohl sie sich in den letzten Jahren weiterentwickelt und zurück in den Alltag gefunden hat. Ihre Gefühle und Handlungen waren sehr nachvollziehbar.
Ich kann „Postscript“ ausdrücklich weiterempfehlen, denn das Buch wird „P.S. Ich liebe dich“ absolut gerecht.
Cecilia Ahern: Postscript – Was ich dir noch sagen möchte
Verlag: FISCHER Krüger
E-Book, 432 Seiten in der gebundenen Ausgabe
Übersetzt von Christine Strüh
ISBN: 978-3810530677
mehr dazu auf der Seite des Verlags
Ich habe dieses Buch als kostenloses Rezensionsexemplar erhalten – vielen Dank an den FISCHER Krüger Verlag!
Dennoch bleibt meine Meinung unverfälscht.