unbezahlte Werbung | Rezensionsexemplar
„Sweet Sorrow“ war das erste Buch, das ich von dem Autor David Nicholls gelesen habe. Eigentlich wollte ich schon vor Jahren „Zwei an einem Tag“ lesen, aber bin nie dazu gekommen. Deswegen wurde es nun endlich mal Zeit, sich seinen Sprachkünsten zu widmen.
Meine Bewertung: ★★★★☆
Handlung
Charlie Lewis führt ein relativ normales Leben, mir normal-verrückten Freunden und einer Familie, in der die Welt nicht immer so heile ist, wie man es sich wünscht.
In einem Sommer lernt er Fran kennen. Wegen ihr erklärt er sich bereit, in einer Theatergruppe mitzumachen, obwohl er kein Talent und noch weniger Lust dazu hat. Wer hätte gedacht, dass ein einziger Sommer so viel verändern kann? Und was passiert, wenn man seine erste große Liebe zwanzig Jahre später wiedersieht?
Meine Meinung
Ich habe anfangs etwas gebraucht, mich in die Geschichte einzufinden. Der Schreibstil von David Nicholls war für mich zunächst ungewöhnlich, aber hat mir gleichzeitig sehr gut gefallen. Er benutzt eine komplexere, aber auch schönere Sprache als viele andere Autoren.
Als nächstes durfte ich feststellen, dass „Sweet Sorrow“ eines dieser Bücher ist, auf das man sich wirklich einlassen muss. Für mich war es ungewöhnlich, eine Liebesgeschichte aus der Perspektive eines Jungen zu lesen, der nicht einmal einen besonders cleveren Eindruck hinterlassen hat. Die meisten Protagonisten sind sofort die Helden des Buchs, aber dafür war Charlie viel zu unbeholfen. Dennoch konnte man irgendwann nicht mehr anders, als ihm nur das Beste zu wünschen. Ich fand es interessant, die ganze Geschichte aus seiner Perspektive zu erleben.
Zudem habe ich anfangs darauf gewartet, dass die Geschichte so richtig los geht, bis ich dann irgendwann festgestellt habe, dass ich schon mittendrin bin und es eben um das Zwischenmenschliche und Alltägliche geht. Das Verhältnis zwischen Charlie und seiner Umwelt wirkt auf den ersten Blick so banal – ein paar verrückte Normalo-Freunde, zerstrittene Eltern – aber war schlussendlich viel komplexer als zunächst angenommen.
Dennoch hätte mir gewünscht, dass ein bisschen mehr passiert. Die Geschichte ist konstant vor sich hingeplätschert, ohne dass viel geschieht. Wahrscheinlich wollte David Nicholls das ganz normale Leben beschreiben und das ist ihm auch gelungen. Man konnte durchweg seine Liebe fürs Detail spüren.
Schlussendlich kann ich sagen, dass ich alles bekommen habe, was das Buch versprochen hat: Eine gut geschriebene, niveauvolle Liebesgeschichte.
Das Cover
Ist das Buch nicht wahnsinnig schön? Ich mag einfach alles an diesem Buch. Die Grafiken auf dem Cover sind nicht nur schön, sondern passen auch perfekt zum Buch. Zudem finde ich die Haptik von dem Buch genial. Ich mag die Textur des Einbands ganz besonders. Und als würde das nicht reichen, ist die Typografie im Buchinneren gut gewählt und der Text sehr gut gesetzt. (Ja, jetzt geht mal wieder die Designerin mit mir durch!)
Fazit
Ich kann das Buch denjenigen ans Herz legen, die nach einer ruhigen Liebesgeschichte Ausschau halten und vielleicht mal etwas anderes lesen wollen, als einen typischen Romance-Roman. Die Handlung ist nicht nur authentisch aufgebaut, sondern auch gut und mit viel Liebe fürs Detail formuliert.
David Nicholls: Sweet Sorrow
Verlag: Ullstein Buchverlage
gebunden, 512 Seiten
Übersetzt von Simone Jakob
ISBN: 9783550200571
mehr dazu auf der Seite des Verlags
Ich habe dieses Buch als kostenloses Rezensionsexemplar erhalten – vielen Dank an die ullstein Buchverlage!
Dennoch bleibt meine Meinung unverfälscht.