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Ich war mir zunächst sehr unschlüssig, ob ich das Buch lesen möchte, oder nicht. Zum einen liebe ich Cornelia Funkes Bücher und sie haben mich schon seit meiner Kindheit begleitet. (Die wilden Hühner und Tintenherz waren einfach genial!) Zum anderen hieß es, dass diese Geschichte nicht von ihr und zudem sehr brutal sei – viel brutaler als alles, was sie jemals geschrieben hatte – inklusive Folter und anderen nicht so schönen Szenen. Das ist normalerweise gar nichts für mich. Letztendlich hat die Tatsache, dass das Buch aus der Feder von Cornelia Funke stammt, es geschafft, mich davon zu überzeugen, dass ich ihm wenigstens eine Chance geben sollte.
[unbezahlte Werbung, Bibliotheksexemplar]
Meine Bewertung: ★★★★☆
Handlung
Das Mädchen Ofelia muss im Jahre 1944 plötzlich mit ihrer Mutter zu einem fremden Mann – ihren zukünftigen Stiefvater – ziehen. Der nicht gerade für seine Barmherzigkeit bekannte Herr ist während des Krieges mit seinen Truppen in einem abgelegenen Wald stationiert.
Im Wald kann Ofelia dem brutalen Umgang auf dem Hof entfliehen. Doch ist es dort so viel ungefährlicher? Sie begegnet magischen Kreaturen; darunter einem Faun, der ihr drei Aufgaben stellt. Sollte sie alle drei Erfüllen und ihre Loyalität zeigen, sei sie die lang vermisste Prinzessin des Königreichs.
Meine Meinung
Ich fand es toll, wieder in eine so magische, undurchschaubare Welt eintauchen zu dürfen. „Wahrheit“ und Fantasie haben sich so stark vermischt, dass ich oft nicht mehr wusste, was nun Traum ist und was wahr – oder, ob alles wahr ist, aber eben nur in dieser Fantasiewelt. Für mich war die Geschichte etwas zu fantastisch, um einen direkten Zusammenhang mit dem Herrscher Franco herstellen zu können. Allerdings muss ich zugeben, dass es wahrscheinlich leichter ist, wenn man die Geschichte Spaniens besser im Detail kennt, als ich.
Oben hatte ich bereits kurz angesprochen, dass ich Angst hatte, dass sie Geschichte zu brutal sei. Ich muss der vielen Kritik diesbezüglich leider zustimmen – für mich ist dieser Roman auch kein Kinder- bzw. Jugendbuch. Es gibt sicherlich Vierzehnjährige, die diese Geschichte gut verkraften, aber bestimmt auch viele, die auch Jahre später lieber ihre Finger davon lassen sollten… Ich glaube, man muss sich im Einzelfall überlegen, ob jemand das Buch verkraftet, oder eben nicht. Für Zartbesaitete ist Tintenherz mit Sicherheit die bessere Wahl. Deswegen ist das Buch jedoch nicht schlecht.
Obwohl Das Labyrinth des Fauns von Guillermo del Toro und Cornelia Funke stammt, konnte ich den Schreibstil letzteren eindeutig identifizieren. Es ist schwer in Worte zu fassen, was an Cornelia Funkes Formulierungen und Wortwahl so besonders ist, aber wer schon einige ihrer Bücher gelesen hat, wird sicher wissen, was ich meine. Man versinkt einfach sofort in der Geschichte und ihren märchenhaften Welten.
Darüber hinaus haben mir die vielen Illustrationen im Buch besonders gefallen. Sie haben die Geschichte sehr gut unterstützt und dem Buch das gewisse Etwas verliehen.
Das Cover
Ich liebe dieses Cover! Das Labyrinth des Fauns ist wahrscheinlich eines der schönsten Bücher des Jahres. Ich finde die dunklen Illustrationen als Kontrast zu den silbernen und goldenen Hervorhebungen sehr gut gelungen. Nicht jedes Buch wird durch derartige Veredelungen zu etwas besonderen, aber bei diesem Roman hat es definitiv gut geklappt.
Fazit
Wer einige brutale Szenen verträgt und zudem Fantasy mag, wird dieses Buch lieben! Der Schreibstil ist genial – typisch Cornelia Funke – und die Geschichte an sich sehr märchenhaft. Unterstützt wird das Ganze durch traumhafte Illustrationen auf dem Cover und im Buch selbst.
Cornelia Funke & Guillermo del Toro: Das Labyrinth des Fauns
Verlag: Fischer
Gebunden, 320 Seiten
ISBN: 978-373-735-66-64
mehr dazu auf der Seite des Verlags