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Ich muss zugeben, dass das Buch viel zu lange auf meinem SuB lag; fast ein Jahr, um genau zu sein. Da nun schon der 2. Band erschienen ist – Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer – wurde es nun wirklich mal Zeit, dass ich das Buch lese. Ich habe es nicht bereut!
[unbezahlte Werbung, selbstgekauftes Buch]
Meine Bewertung: ★★★★☆
Handlung
In dem Roman geht es primär um Flora, die als Anwaltsgehilfin in einer Londoner Kanzlei arbeitet. Flora ist auf der (fiktiven) entlegenen Insel Mure im Norden des Vereinigten Königreichs aufgewachsen, doch möchte die Zeit auf dem Eiland lieber hinter sich lassen.
Als ein Mandant der Kanzlei plötzlich Unterstützung auf der Insel braucht, muss Flora wohl oder übel wieder zurückkehren und sich ihrer Vergangenheit stellen. In diesem Zusammenhang hat sie zum ersten Mal direkten Kontakt zu ihrem Chef Joel, für den sie sich mehr als nur beruflich interessiert.
Meine Meinung
Das Buch hat mir wirklich gut gefallen! Ich habe gerade wieder eine Phase, in der ich sommerliche, leichte Lektüren sehr gerne lese und in dieses Genre passt das Buch natürlich perfekt hinein.
Zugegebenermaßen haben mit Jenny Colgans Bücher über die keine Bäckerei am Strandweg etwas mehr überzeugt – sie waren etwas „spritziger“ und es ist inhaltlich mehr passiert. Dennoch ist dieses Buch nicht zu verachten, denn die Geschichte ist gut aufgebaut und der Schreibstil flüssig. Besonders überzeugt haben mich die Charaktere, aber mehr dazu weiter unten.
Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt oder bin ungeduldig geworden, was bei mir schnell passiert, wenn die Geschichte nur so vor sich hinplätschert. Die Kritik in dieser Rezension ist also wirklich auf hohem Niveau!
Der Spannungsbogen ist nicht besonders groß, da es sich um eine entspannte Sommerlektüre handelt. Das würde ich von diesem Buch aber auch nicht erwarten. Wenn ich mir eine derartige Lektüre aussuche, rechne ich mit einer Geschichte am Meer, mit einer Weiterentwicklung der Charaktere und potentiell ein bisschen Herzschmerz. Genau das habe ich mit diesem Buch bekommen.
Das Ende des Romans ist zwar gut geschrieben, aber ich hätte mir zum Teil einen anderen Ausgang der Geschichte gewünscht. Ich bin mal gespannt, wie es im nächsten Band, Hochzeit in der kleinen Sommerküche am Meer, weitergeht. Vielleicht bin ich einfach ein bisschen voreilig. Mehr will ich an dieser Stelle auch gar nicht verraten, sonst geht euch noch der ganze Lesespaß verloren, falls ihr dieses Buch noch nicht gelesen habt.
Einen Kritikpunkt muss ich an dieser Stelle noch äußern: Die Schwärmerei von Flora für ihren Chef fand ich absolut nicht nachvollziehbar. Ich stelle ihn mir spießig, eintönig und nicht besonders nett vor – wie kann man nur für so jemanden schwärmen? Gut, die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, aber ich habe bis zum Ende nicht verstanden, was Flora an ihm findet. Ein paar mehr offensichtliche, positive Aspekte hätte ich mir an dieser Stelle gewünscht. Was genau im Inneren von Joel vorgeht konnte Flora schließlich nicht wissen, als sie im Londoner Büro angefangen hat, sich in ihn zu verknallen, ohne jemals wirklich mit ihm zu tun gehabt zu haben. Ich habe mir beim Lesen des Öfteren gedacht, dass er wohl wirklich gut aussehen muss, wenn Flora so für in schwärmt. Andererseits halte ich Flora nicht für so oberflächlich, womit die Erklärung auch nicht besonders plausibel ist.
Wahrscheinlich war ich davon etwas enttäuscht, weil die Charaktere so gut entwickelt sind, dass ich wirklich mit ihnen mitgefiebert habe. Bei besten Freundinnen ist es ja auch oft so, dass man nicht wirklich nachvollziehen kann, was sie an jemanden finden. Schlussendlich muss ich also zugeben, dass dieser Punkt den Roman vielleicht sogar etwas realistischer macht.
Die Charaktere
Die Charaktere sind wirklich gut entwickelt. Ich hatte bei jedem einzelnen von ihnen ein ganz genaues Bild vor Augen und am Ende der Geschichte das Gefühl, sie persönlich zu kennen. Insbesondere Flora ist keine 0-8-15 Frau, wie man sie in anderen Romanen öfters findet. Aber auch ihr Vater, ihre Brüder, ihr Chef, der Mandant und andere Dorfbewohner sind so gut be- und umschrieben worden, dass sie richtig zum Leben erwecken.
Mir waren die meisten Charaktere ziemlich sympathisch. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber das gehört sich auch so. Sonst wäre es ja langweilig!
Das Cover
Das Cover passt sehr gut zu Jenny Colgans anderen Büchern. Es ist sommerlich, leicht und transportiert damit genau die Message, die das Cover rüberbringen sollte.
Fazit
Mir hat das Buch gut gefallen und ich würde es allen, die sommerliche Lektüren mögen, empfehlen. Die Geschichte ist schlüssig aufgebaut, die Charaktere sind enorm gut entwickelt und der Roman ist flüssig geschrieben. Ein paar kritischere Aspekte gibt es jedoch: Das Ende entsprach nicht meinen Vorstellungen und die Schwärmereien von Flora für ihren Chef haben konstruiert gewirkt, da mit der Chef die meiste Zeit enorm unsympathisch war und ich nicht nachvollziehen konnte, was Flora an ihm findet.
Jenny Colgan: Die keine Sommerküche am Meer
Verlag: Piper
Taschenbuch, 448 Seiten
ISBN: 978-3492313230
mehr dazu auf der Seite des Verlags
1 comment
[…] muss! Meine Rezension zum ersten Band, “Die kleine Sommerküche am Meer”, findet ihr hier.Wenn ihr das erste Buch noch nicht gelesen habt, würde ich euch an dieser Stelle empfehlen, nicht […]