Ehrlich gesagt konnte ich überhaupt nicht einschätzen, ob mir „Cinder & Ella“ gefallen wird. Auf der einen Seite fand ich das Cover total toll, auf der anderen hatte ich Bedenken, dass ein Buch mit dem Namen „Cinder & Ella“ etwas zu kitschig für meinen Geschmack werden könnte. Zum Glück war es das überhaupt nicht! Ich habe das Buch von Anfang an geliebt.
[unbezahlte Werbung, selbstgekauftes Buch]
Meine Bewertung: ★★★★★
Handlung
Cinder und Ella lernen sich über Ellas Buchblog kennen. Sie führen endlos lange Diskussionen über ihre Lieblingsbücher und später auch über andere Themen. Doch dann ist Ella plötzlich verschwunden und Cinder kann sie nicht erreichen, da er ihre wahre Identität nicht kennt. Was er nicht weiß: Ella hatte einen schweren Autounfall und musste nicht nur den Tod ihrer Mutter verarbeiten, sondern auch unzählige OPs und Rehas über sich ergehen lassen.
Nach dem Tod ihrer Mutter muss sie von der Ostküste der USA zu ihrem Vater an die Westküste ziehen. Doch dieser hat sie vor Jahren verlassen und eine neue Familie gegründet. Ella sehnt sich vor allem nach ihrem alten Leben, doch durch die Tausende von Kilometern zwischen ihr und ihren Freunden, sowie Monate ohne Kontakt, fühlt es sich für sie nicht richtig an, sich bei ihnen zu melden. Stattdessen schreibt sie nach langer Zeit wieder Cinder, der nicht erleichterter sein könnte. Doch auch er hat ein Geheimnis: Er ist ein bekannter Schauspieler. Ella soll davon natürlich nichts erfahren. Doch der Drang, sie näher kennenzulernen, wird immer größer.
Meine Meinung
Ich habe das Buch geliebt und bin von der ersten Seite an in den Bann der Geschichte gezogen worden.
Obwohl sich mein Verdacht, dass das Buch außerordentlich kitschig sein könnte, zum Glück nicht bestätigt hat, hat es etwas Märchenhaftes an sich.
Irgendwie waren mir Cinder und Ella auf Anhieb sympathisch. Sie haben beide versucht, ihr Leben möglichst normal zu gestalten und es dabei geschafft, sich selbst Steine in den Weg zu legen.
Cinder kann kaum noch einen normalen Umgang mit den Menschen in seiner Umgebung pflegen, seitdem er berühmt ist. Ella ist eine der wenigen, die ihn ganz normal behandeln, da sie nichts von seinem Erfolg ahnt. Und natürlich möchte Cinder das genauso beibehalten. Dass Ella ihn auch wie einen normalen Menschen behandeln würde, wenn sie sein Geheimnis kennt, kann er schließlich nicht ahnen – die meisten anderen Menschen schaffen es schließlich auch nicht. Als behält er sein Geheimnis lieber für sich, anstatt sich zu öffnen. Ich würde es an seiner Stelle wahrscheinlich genauso machen. Wer möchte schon etwas so Schönes zerstören? Die Chancen, dass sich die Situation durch die Offenbarung seines Geheimnisses verbessert, war nun wirklich nicht selbstverständlich.
Ella hingegen hat mit den Folgen des Unfalls zu kämpfen: Sie hat Angst, von den Menschen als „Krüppel“ wahrgenommen werden, da sie leider auch nach der Reha noch nicht normal laufen kann und zudem viele Narben davongetragen hat. Leider kann ich ihre Angst verstehen, denn sie wird in ihrer neuen Umgebung nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Ich habe zweitweise allerdings angezweifelt, dass es einem Menschen in ihrer Lage wirklich so schrecklich behandelt wird. Ich kann die Situation an einer amerikanischen Privatschule schlecht beurteilen, aber ich weiß, dass es Ella an meiner Schule deutlich besser ergangen wäre. Wir hatten nämlich auch einige Menschen mit Behinderungen an unserer Schule, die genauso dazu gehört haben, wie alle anderen. Vielleicht haben sie auch manchmal einen blöden Kommentar zu hören gekriegt – wer weiß -, aber die Unterstützung von „der guten Seite“ hat definitiv überwogen. Aber das heißt nicht, dass es woanders nicht wirklich so schlimm sein kann.
Der Schreibstil war wirklich sehr flüssig. Da haben Kelly Oram und ihre Übersetzerin Fabienne Pfeiffer wirklich ganze Arbeit geleistet! Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen.
Ich fand es toll, anzuschauen, wie sich einige der Charaktere weiterentwickeln. Insbesondere die neue Familie von Ella hat sich im Laufe des Buches sehr gewandelt. Ich bin sehr gespannt, wie es im nächsten Band weiter geht! Ich kann es kaum erwarten, weiterzulesen. Zuvor muss ich aber noch ein paar andere Bücher zu Ende lesen… Aber so lange dauert das schließlich nicht.
Das Cover
Ich finde das Cover toll, auch wenn man keinen direkten Bezug zur Geschichte herstellen kann (…ich zumindest nicht, vielleicht habe ich auch etwas übersehen?). Ich mag den Kontrast der Farben und die Tatsache, dass das Buch den märchenhaften Charakter so gut transportiert.
Ich fand den Einband an sich auch toll und qualitativ sehr hochwertig – das Buch liegt einfach super in der Hand und bleibt viel besser offen liegen, als die meisten anderen broschierten Bücher.
Fazit
Ich kann das Buch allen Liebhabern von Young Adult, New Adult oder Romance nur ans Herz legen! Ich habe jeden Lesemoment sehr genossen und könnte mich kaum mehr auf den nächsten Band freuen.
Kelly Oram: Cinder & Ella
Verlag: One
Broschiert, 444 Seiten
Übersetzt von Fabienne Pfeiffer
ISBN: 978-3-8466-0070-2
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